Wilde oder besser verwirrende Rockparty im Loft

Drumherum, Japan Kommentar hinzufügen

Der Freitag heute (06.11.09) war eigentlich zum Ausruhen gedacht. Im Laufe des Morgens erreichte mich eine eMail von einem Kollegen eines anderen Standortes und der meinte, dass an dem heutigen Abend eine Rocknacht im Loft wäre. Bereits einige Tage zuvor machte ich mich schlau und das Loft ist, wie im Allgemeinen in Japan, ein Live-Rockhaus. Es gibt hier nicht so was wie Rockpartys, bei denen Musik vom Band gespielt wird, sondern die Musik wird live gespielt. Also habe ich mich spontan darauf eingelassen, meine erste Rockparty in Tokio zu erleben. War zwar ziemlich kaputt von der Woche, aber kurz nach 22 Uhr ging es ab nach Tokio: Shinjuku, dort trafen wir den Kollegen und begaben uns zum Loft. Da wir schon um 23 Uhr dort waren, besorgten wir uns noch Chu-hi im Conbini um die Ecke und haben uns von einem der dunkelhäutigen Menschen anquatschen lassen. Sinnvolles kam nichts bei ihm raus, nur nervte er uns und wollte unbedingt, dass wir in seinen Club mitgehen. Dort würden 10 Mädchen für jeden warten und blabla. Total nervig, vor allem weil generell keiner von uns Bock auf so was hat. Wir haben den Typen dann auch nach und nach veräppelt, weil er nach mehrfachem „NEIN“ immer noch nicht gehen wollte. Als er dann merkte, dass er auch immer gereizter reagierte ging er endlich irgendwann total angenervt von uns weg, HEHE.
Sonne Arschloch suapapa!
Wieder dem Loft zugewandt folgte dann auch der Rest der Gruppe und schloss sich uns an. Nach einiger Zeit zum Anstehen durften wir endlich rein. Und was erwartete uns da?
Ca. 20-30 Japaner, die in Unterhosen mit Posaune, Schlagzeug und Gitarre dastanden. Zusätzlich war noch ein Mädel, aber komplett angezogen, dabei. Auch mit Posaune. Naja herrlich das Bild live zu sehen. Habs heute noch vor meinem geistigen Auge und dann legten sie los. Ganz komische Musik. Irgendwie ging es in Richtung Ska, dafür war es dann aber doch noch etwas zu langsam und die ganze Show war wie ein Theater aufgezogen. Drei von den in Unterhosen gekleideten Japanern (Socken hatten sie auch noch an) stellten sich dann nach vorne und spielten und tanzten zu der Musik irgendwelche Stücke. Wir haben zwar nichts verstanden, aber die komplette Gruppe musste lachen. Die Japaner waren da etwas verhaltener oder sahen das als ernst. Wir konnten da nicht ernst bleiben und mussten einfach rumprusten. Herrlich was die da trieben. Jedenfalls war es um die Uhrzeit noch „normal“. Lange konnte man die Musik nicht ertragen, so wechselte ich in den anderen Raum, wo dann wirklich Rocknacht war. Dort traten verschiedene japanische Rockbands auf (ich kannte keine) und gaben wirklich alles. Nur die Atmosphäre stimmte hier nicht. Die Musik war schön laut und rockig, doch die Japaner standen nur rum und gaben nen minimalen Headbang von sich. Hinter uns waren Tische und Sofas aufgestellt, worauf der eine oder andere Japaner schlief?! Das drückte ziemlich arg die Stimmung, aber wir haben dann doch noch etwas Pogo eingeführt muha. Und das hat meiner Meinung nach die Band nur noch mehr angestimmt krasser zu spielen. Mit der Zeit wurde dann laufend gewechselt, denn die Unterhosenband bekam immer mehr nen Vogel. Die Show, die sie abzogen sah mehr nach ner Parodie und was zum Auslachen aus, als ein Konzert.
Die Spitze zum Ende hin war dann, dass sie einem die Unterhose auszogen und darauf Trommel spielten. Getoppt wurde das dann nur noch, dass einem eine Kerze in den Hintern geschoben wurde!? Das hab ich jedenfalls nicht gesehen und muss da wohl beim Live-Rock gewesen sein. Dort ging es auch nochmal schwer ab, als der Sänger kopfvoraus auf den Boden sprang, an der Seite blutete und nach einiger Zeit seine Band im Stich lies und verschwand. Daraufhin ging das Licht an und wir mussten gehen.
Den Abschluss gabs noch im McDonalds mit nem ekligen HotDog und daraufhin schlief ich tief und fest in der Bahn bis nach Hause!

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