Fest in Kawagoe

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Für diesen Tag (17.10.09) habe ich keine großen Pläne geschmiedet. Zunächst einmal wollte ich mich vom Stress der Woche erholen und ganz dringend mal wieder ausschlafen. Außerdem muss der Haushalt ja auch auf Vordermann gehalten werden und ich musste noch Wäsche machen :-)
Danach hatte ich ja nur noch den Mittag und nach nem kurzen Blick ins Internet habe ich mich dazu entschlossen Kawagoe zu besichtigen. Das ist nur eine halbe Stunde von Higashimatsuyama entfernt und es soll dort wunderschöne Tempel, einen Glockenturm und eine Burg geben. Nebenbei ist der traditionelle Edo-Stil der Stadt beibehalten worden.
Also viele Gründe sich den Ort mal genauer anzusehen.

Dort angekommen war ich total überrascht, von den vielen Menschen, die sich am Bahnhof tummelten (es hätte ganz Tokio an einem Platz sein können) und da erinnerte ich mich daran, dass ein Arbeitskollege mir die Woche erzählt hatte, dass ja ein Fest stattfindet und verschiedene Stände aufgebaut wurden. Jedenfalls war das auch eine tolle Sache und so wich ich von meinem Plan ab und werde Kawagoe wohl ein anderes Mal besuchen.

Gleich nach der Zugfahrt hatte ich Hunger und die Japaner machens einem echt nicht einfach, denn überall waren Stände mit tollen Spezialitäten (auch Döner…), hauptsächlich japanisches Essen, wie z.B. yakitori, yakisoba, so frittiertes Hühnchenfleisch, aber auch normale gegrillte Hähnchenbrust uvm. Ich hab dann erstmal so eine Art Pfannkuchen, gefüllt mir Kraut und Sesam, Ei, Schinken und Soße drüber, gegessen. War sehr lecker und ich war halt gleich satt danach, wollt mir aber die anderen Leckereien nicht entgehen lassen und hab dann den Tag über für ca. 2500 Yen gegessen :-)
Was mich sehr verwundert hat waren die vielen Stände mit Luftgewehren und Luftpistolen zwischendrin und wie viel Aufmerksamkeit diese auf sich zogen. Vor allem was die Aufmerksamkeit von Kindern betrifft. Meiner Meinung nach hat das überhaupt nicht in das japanische Bild und vor allem auch nicht zu dem Fest gepasst.
Des Weiteren gab es natürlich viel Kitsch, Spielzeug und Accessoires, wie in Deutschland auf einem Markt auch, aber auch kleine Becken mit Fischen und Schildkröten, die man angeln konnte und mit nach Hause nehmen durfte.
Au und was mir auch noch Lustiges aufgefallen ist: Jedes Lokal oder jeder Schnellimbiss hatte seinen eigenen Stand vor dem entsprechenden Gebäude. Darunter war auch Burger King, die Hot Dogs und Burger verkauft haben :-)
Ein ganz besonderes Highlight des Festes waren die wundervoll geschmückten Festwägen. Diese werden auf Japanisch o-dashi genannt. Jeder Wagen besteht aus Musikern und einer Figur mit Maske, die zu der Musik tanzt. Jeder Wagen ist einer Präfektur oder großen Stadt gewidmet und trägt auf dem Dach den dazugehörenden Gott. Puppe, wie die auf dem Dach, heißt auf Japanisch ningyo. Sobald sich zwei o-dashi gegenüberstanden fand ein Wetttanz statt. Derjenige Wagen, der diesen Kampf gewann dufte passieren, während der Verlierer dem Gewinner Platz machen musste. Insgesamt gab es 17 Wägen zu betrachten, die die ganze Zeit auf dem Festgelände verkehrten.
Nach so viel Aufregung ging der Tag auch schon wieder rum und von Kawagoe hab ich dann doch nicht so viel gesehen, wie ursprünglich geplant. Dafür habe ich ein wundervolles Fest gesehen mit wahnsinnig tollen japanischen Eindrücken und ich habe vor allem wieder Unvergessliches von der Kultur eines traumhaften Landes gesehen!
Allein heute war wieder ein Höhepunkt meines Aufenthaltes hier und ich wünschte ihr könntet das alles einmal miterleben!
Zum Abschluss bin ich noch die Candy-Allee runtergelaufen und hab mir noch ein paar japanische Süßigkeiten gekauft – Das wird aber nicht das letzte Mal gewesen sein hehe.
Was ich auch heute noch einmal hervorheben möchte ist wieder einmal die unendliche Freundlichkeit der Menschen hier. Ich bin in eine Art Touristenbüro und direkt hat mich ein freundlicher Herr auf Englisch angesprochen und mir die Karte erklärt wo ich einige Attraktionen sehen konnte. Des Weiteren hat mir ein junges Paar beim Essen bestellen Hilfe geleistet, denn die ältere Verkäuferin konnte leider kein Englisch. Zuletzt erklärte mir noch ein älterer Herr die Bedeutung der o-dashi und wofür sie stehen.

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