Welcome-Day

Drumherum, Japan Kommentar hinzufügen

Es begann nun also der 3. Tag meines Abenteuers in Big Japan. Mir war nach dem Aufstehen direkt klar, dass es heute wieder japanisches, also Fisch, Frühstück geben wird. Nichts Schlimmes ahnend nahm ich mir mein Tablett und fing an zu essen. Wohlwissend, dass ich die Hälfte darauf nicht kannte. Und so war dem auch. Anscheinend waren so weiße rundliche schlabbrige Teile Tintenfisch. Einfach nur ultrawiderlich. Diese haben meinen Würgereiz so was von strapaziert. Danach so ne komische Paste mit eigentlich leckeren Teilen obendrauf. Aber da bei nem Happen auch direkt der Würgereiz zurückkehrte hab ich es doch mal lieber gelassen und nur den Fisch (der sehr lecker war) und Reis, sowie Gemüse gegessen.
Danach ging es wieder in die Stadt, meinen Hanko abholen. Mit diesem stempelte (unterschrieb) ich die Bankkontoantragsformulare und brachte diese zur Bank.
Um Punkt 9:00 Uhr öffneten sich die Tore zur Bank und man wird erstmal von der kompletten Belegschaft (in der Empfangshalle) empfangen. Die stellen sich dann im Halbkreis auf und sagen „ohayo gozaimasu“ (Guten morgen) bzw. „irrashaimase“ (Willkommen / Darf ich Ihnen behilflich sein?). Das Komplette wird dann noch im Chor runtergesagt. Hört sich extrem gut an und man kommt sich hier wirklich als Kunde wie ein König, besser Gott, vor :-) Witzig ist, dass man sich bei der Resona-Bank Saitama ein Design für seine Karte aussuchen darf. Ich nahm natürlich das Goldige. Mit drei Enten drauf :-) Wenn Japan, dann richtig – also kitschig.
Zurück in der Firma hat mir dann eine nette Kollegin, Praktikantin aus den USA, die fließend japanisch spricht und liest (!), mein Internet beantragt. Naja, nun hab ich einen beschissenen Ein-Jahres Tarif. Ich weiß nicht, wie ich den losbekommen soll und wenn ich den innerhalb von dem Jahr kündige kostet mich das 10,500 YEN (80 EUR). Na super… Dafür monatl. Kosten von 3900 YEN (29 EUR) rum… Naja hauptsache Kontakt zur Heimat.
Der Rest vom Tag bestand wiederum aus Einführung und Durchlesen von Dokumentationen. Obwohl ich heute Nacht wieder lang geschlafen habe, so traf mich heute Mittag wieder ein extrem großes Müdigkeitsloch… Bis jetzt weiß ich noch immer nicht mit so was umzugehen.
Um 17:30 Uhr hab ich dann das Büro mit meinem Betreuer verlassen. Wir haben heute, sozusagen, meinen Welcome-Day gefeiert. D.h. wir sind richtig schön in zwei japanische Bars (eins mehr Bar, das andere mehr Restaurant) gegangen. Und das war ultracool. Das erste nannte sich „yakitori“ (gegrillter Hühnerspieß). Da haben wir dann auch gegessen. Es war einfach nur ultralecker. Wieder einmal in japanischer Tradition gab es zusätzlich eine Suppe mit Gemüse und Fleisch. Meine japanischen Kollegen schlingen ja meiner Ansicht, das hält mich aber nicht auf, das Essen zu genießen und das kann man hier wirklich (jetzt mal vom Dormitory abgesehen). Da der nächste Kollege hinzukam und der Platz zu klein war wechselten wir die Location und gingen in das Restaurant. Hier aß ich nun zum ersten Mal in meinem Leben Sushi in Japan. Man kann sich nicht vorstellen wie sehr diese Spezialität auf der Zunge zergeht. Da treffen hunderte verschiedene Geschmackseinwirkungen auf der Zunge zusammen und man könnte dahinschmelzen. Zuvor gab es rohes Pferdefleisch (ja Pferd, ich hab drei mal nachgefragt). Das fand ich jetzt geschmacklich nicht so super. Aber angerichtet mit Soßen war es immer noch gut. Dann noch japanisches Omelett und direkt rohen Fisch, also nicht wie Sushi, in Reis umwickelt. Dazu tranken wir Bier (schmeckt fast gleich wie in Deutschland, besser als Heineken oder sonstiges Billigbier von Öttinger :-P ), Cocktails und Sake. Sake schmeckt etwas wie stärkerer Wein, der in Richtung Schnaps geht (Obstler würd ich sagen). Jedenfalls hatte ich viel Spaß heute Abend, lernte 2 meiner Kollegen näher kennen und sie gaben mir noch ein paar Tipps was ich hier anschauen sollte.

Hinterlasse eine Antwort

Impressum
Artikel als RSS Kommentare als RSS Anmelden